Elsässer Bäckeoffe  
(meine Variante im Römertopf für 6 Personen)


Früher, in alten Zeiten, war dies eine Reste-Essen (genau wie die Pizza oder die Paella auch). Die Frauen hatten über die Woche die Essensresten in einem mit Wein gefüllten Tontopf gesammelt Vor dem Kochen wurden dann Kartoffeln, Karotten und Zwiebeln dazugegeben. Am Waschtag, der damals am Flussufer statt fand, wurde der Topf zum Bäcker gebracht, um die Restwärme des Ofens auszunutzen und weil man selber sowieso keine Zeit zum Kochen hatte. Das war dann der Bäckeoffe.

Da heute die Familien kleiner sind, fallen auch nicht mehr viele Essensreste an. Deshalb liest man in verschiedenen Rezepten, dass rohes Fleisch zu verwenden sei. Das ist aber meines Erachtens alles andere als authentisch, weil Reste nicht roh sind.  Das Anbraten des Fleisches kommt jedoch dem Original am nächsten.

500 g Lammschulter ohne Knochen (notfalls auch Kotellets)
500 g Rindfleisch (von der Schulter oder Hohrücken)
500 g Schweinefleisch (vom Nierstück)
1 Schweinefuss (längs halbiert) oder
einige Scheiben geräucherter Bauchspeck
Marinade
3 Knoblauchzehen, fein gehackt
3 Thymianzweige
1 Lorbeerblatt
Salz und Pfeffer
1 Liter lieblicher Weisswein, vorzugsweise aus dem Elsass
Gemüsebeilage
2 grosse Zwiebeln
2 Lauchstangen
4 Karotten
2 Thymianzweige
2 Lorbeerblätter
800 g Kartoffeln
3 EL  Mehl
Gänse- oder Schweineschmalz
Salz und Pfeffer aus der Mühle

Das Fleisch in ragoutgroße Würfel (3 x 3 cm) schneiden. Den Knoblauch fein hacken. Mit Thymian, Lorbeerblättern und Weißwein kurz aufkochen. Das Fleisch damit übergiessen und über Nacht zugedeckt (nicht im Kühlschrank) marinieren. Am nächsten Tag die Marinade abgiessen und aufheben. Zwiebeln, Lauch und Karotten in grobe Stücke schneiden. Kartoffeln schälen und in dicke Scheiben schneiden.

Den Römertopf mit Fett ausstreichen. Eine erste Lage Gemüse, Zwiebel und Kartoffeln einfüllen. Ein Lorbeerblatt und einen Thymianzweig darauf legen. Mit Salz und Pfeffer kräftig würzen und leicht mit Mehl bestäuben. Darüber die verschiedenen Fleischsorten legen. Die restlichen Thymianzweige und das andere Lorbeerblatt darauf legen. Salzen, pfeffern und mit Mehl bestäuben. Mit Gemüse und Kartoffeln bedecken. Nochmals würzen und mit Mehl bestäuben. Mit dem Würzen nicht zurückhaltend sein, sonst wird das Essen ziemlich fade. Den Schweinsfuß obenauf legen, mit der Schwarte nach oben. Wem dieser Anblick zuwider ist, kann stattdessen auch geräucherten, durchwachsenen Speck nehmen.

Mit der Marinade auffüllen. Den Deckel auflegen. In den kalten Backofen stellen und auf 180ºC aufheizen. Während drei Stunden garen.

Traditionsgemäss wird der Topf erst bei Tisch geöffnet.

Eine Menge Fleisch ... ... und eine Menge Gemüse ...
... sorgfältig in den Topf geschichtet .... ..... Deckel drauf und ab in den Ofen.
Diese Menge war natürlich für uns zwei viel zu viel. Den Rest habe einreduziert und mit etwas Jus die Sauce gebunden. Das ging dann später sehr gut als Ragout durch. 
Nach drei Stunden Garzeit !
Dieses Rezept stammt von meiner Seite  http://rezepte.casa-phoenix.net
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